Fast 140 Runner fanden sich vorgestern zur ersten Journey to the End of the Night in Graz bei idealen Bedingungen im Augarten ein, als langsam die Dämmerung einbrach. Die ausgeteilten Maps mit den eingezeichneten Safezones wurden eifrig studiert und so mancher bereitete sich sogar mit Dehnübungen auf den Abend vor. Dabei waren unter anderem Teilnehmer aus der Slowakei, Serbien, Deutschland, Polen, Spanien, Marokko, Kolumbien, Mexiko und Bolivien.

Ein Raunen ging durch die Menge bei der Nachricht, dass sich die Chaser schon entlang der Strecke in Stellung gebracht haben. Dann erfolgte auch schon das Startkommando. Und während die einen ihre Journey im Sprint starteten, öffneten sich die anderen erstmal ein Bierchen und schlenderten seelenruhig davon.

Bald waren dann auch schon die ersten Schreie zu hören, als die ersten Runner Bekanntschaft mit den Chasern machten, bevor dann alle Überlebenden am ersten Checkpoint am Felix-Dahn-Platz wieder etwas zur Ruhe kamen. Dort ging es darum, nach Lust und Laune den Satz „Before I die, I want to…“ zu vervollständigen. Die häufigste Antwort war ganz einfach „live“, viele andere würden gerne die Welt bereisen oder auch ein bestimmtes, fernes Land sehen. „Rape an unicorn“ war die wahrscheinlich überraschendste Idee. Zum Verhängnis wurde dann vielen Runnern schon der zweite Checkpoint am großen Springbrunnen im Stadtpark, wo die Chaser die schlechte Beleuchtung und die vielen Versteckmöglichkeiten eiskalt zu ihrem Vorteil nutzten. Für viele Runner war die dortige Aufgabe „Shots!“, wobei sie ein Schnapsglas mit bloßen Händen mit Wasser aus dem Brunnen füllen mussten, daher auch schon die letzte des Abends und die Vermehrung der Chaser nahm unaufhörlich ihren Lauf.

Nur etwa die Hälfte aller Runner schaffte es zum dritten Checkpoint am Hasnerplatz, wo beim „Magic Carpet Ride“ die meisten der wenigen bisher noch nicht beanspruchten Muskeln in Mitleidenschaft gezogen wurden. Checkpoint 4 am Universitätsplatz war dann auch schon eng umstellt von den Chasern, was in einem regelrechten Massaker endete. Diejenigen Runner, die es tatsächlich in die Safezone schafften, sollten eigentlich nur einen halbwegs brauchbaren Witz erzählen, dennoch stellte sich das für viele Runner als die schwierigste Aufgabe des Abends heraus. Die Checkpoint-Agents brauchten so manche Flasche südsteirischen Wein, um sich die Witze schönzutrinken, aber nicht nur deswegen wurde es dann für alle doch der wahrscheinlich lustigste Checkpoint des Abends.

Zwischen der Universität und der Herz-Jesu-Kirche wimmelte es dann nur so vor Chasern und an fast jeder Ecke kam es zu Laufduellen ums nackte Runner-Leben. Einige erwischte die unbarmherzige Chaser-Meute nur wenige Meter vor der letzten Safezone rund um die Kirche. Die 21 Runner,  die es dann wirklich schafften, waren genauso verschwitzt wie glücklich, woran nicht einmal mehr die nervenraubende letzte Aufgabe „Movin‘ On Up“ etwas ändern konnte. (5 Runner passierten den letzten Checkpoint zudem noch später, als er schon geschlossen war, und holten sich ihren letzten Stempel dann bei der After-Show Party.)

Viele mehr schafften es glücklicherweise zur anschließenden Party, wo die verrücktesten Geschichten ausgetauscht wurden und jeder Gelegenheit dazu hatte, von seiner ganz persönlichen Journey zu berichten. Die besten Runner und Chaser wurden unter stürmischem Applaus gefeiert, doch angesichts der großartigen Stimmung und der vielen glücklichen Gesichter war irgendwie wohl jeder Teilnehmer an der ersten Journey to the End of the Night in Graz ein Gewinner.

WIR WÜRDEN UNS FREUEN, WENN DU DEINE GANZ PERSÖNLICHE JOURNEY MIT UNS TEILEN WÜRDEST! VIELLEICHT WILLST DU UNS SCHILDERN, MIT WELCHEN TRICKS DU DEN CHASERN ENTKOMMEN KONNTEST ODER AUCH WIE DU IM CHASER-RUDEL DIE RUNNER EINGEKESSELT HAST. SCHREIBE DAZU AM BESTEN AN OFFICE@TRICKYCITY.COM UND WIR KÖNNEN DEINE GESCHICHTE AUF WUNSCH AUCH GERNE OHNE DEINEN NAMEN VERÖFFENTLICHEN. WIR TEILEN AUCH GERNE DEINE FOTOS.

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